Liebe Rundbrief- Leserinnen und -Leser,

Immer wieder werde auch ich mit Meinungen konfrontiert, die Corona für eine
Erfindung halten, um damit eine NWO (neue Welt- Ordnung) aufzubauen,
zumindest aber für eine bewusst aufgebauschte Schein- Pandemie halten, die
in Wahrheit höchstens einer normalen Grippe- Welle vergleichbar sei.
Deshalb meine Sicht der Dinge:

Wie ich bisher Corona wahrgenommen habe:

–          In meinem erweiterten Bekanntenkreis  –  insbesondere als
„Ureinwohner“ eines Dorfes, wo man einfach viele Leute „vom Sehen“ her kennt
–  waren im Frühjahr tatsächlich mehrere Todesfälle, die eindeutige bzw.
vermutete Corona- Opfer waren.

–          ich konnte seit Mitte März die Anstrengungen/ Überlegungen in der
Kreisverwaltung als Kreisrat und Mitglied im Ältestenrat immer wieder
detailliert wahrnehmen und teilweise mitberaten. Es war zu spüren, dass
diese völlig ungewohnte Lage in jeglicher Hinsicht eine Herausforderung für
alle Beteiligten war.  

–          bis heute zeigen konkrete lokale oder regionale Beispiele, wie
schnell sich das Virus ausbreiten kann, wenn zu spät und/ oder inkonsequent
entdeckt und reagiert wird.

–          gerade in den Ländern, wo Regierungen wochenlang Corona nicht
ernst nahmen, z. Bsp. Großbritannien, USA und Brasilien, wurde es hinterher
besonders schlimm.

–          der Blick auf die Seite bzw. Veröffentlichungen des Statistischen
Bundesamtes zeigt für die Wochen zw. Ende März und Anfang Mai auch für
Deutschland eine erkennbare Übersterblichkeit im Vergleich zu den
Durchschnittszahlen 2016 bis 2019, im Spitzenwert 13% mehr (KW 15). Die
Pressemitteilung Nr.203 des Stat. Bundesamtes ordnet diese Zahlen noch
weitergehend ein. 

Meine Bewertung:

–          Deutschland hatte (z. B. im Vergleich zu Italien) 2 Wochen mehr
Zeit und konnte sich  – auch weil wir ein sehr reiches Land sind  –  relativ
schnell präparieren. Deshalb lief Corona bei uns glimpflicher ab als in
vielen anderen Ländern.

–          Der Lockdown war ohne Zweifel für viele Wirtschaftszweige sehr
hart und bedroht viele Existenzen. Die wirtschaftlichen sowie
haushaltspolitischen Folgen sind noch nicht abzusehen.

Umso wichtiger ist es, einen zweiten Gesamt- Lockdown zu verhindern!

–          Umfangreich und gezielt zu testen sowie mit lokal begrenzten
Maßnahmen zu agieren, halte ich deshalb für richtig und logisch.

–          Dass die Umsetzung im Detail und auch die Zuständigkeiten immer
wieder neu diskutiert und nachjustiert werden, ist bei so einer neuartigen
Aufgabe unabdingbar.

Ich glaube, unsere föderale Struktur ist dabei eine Stärke, auch wenn sie
manchmal unübersichtlich und träge wirkt.

–          Maske zu tragen, halte ich grundsätzlich für zumutbar, auf jeden
Fall beim Einkauf, in der Arztpraxis oder auf dem Amt. Auch Bahnfahren mit
bis zu 6 Stunden ununterbrochener Fahrzeit im Rahmen unseres Urlaubs war
anstrengend aber möglich.

Dass es stundenlang im beruflichen Rahmen oder etwa in der Schule
schwieriger ist, will ich nicht beschönigen, zum Glück gibt es aber auch
unterschiedliche techn. Lösungen.

–          Wir wissen nicht, wie es sich weiterentwickeln wird. Umso mehr
sollte jede und jeder das beitragen, was er kann.

Ich habe z. B. die Corona- app schon seit Wochen und „app“-elliere an alle,
sie ebenfalls zu aktivieren. Sie macht weder Aufwand noch ist sie sonst eine
Last.

Meine Bitte und Botschaft an Anhänger von Verschwörungstheorien:

  … einmal selbst folgende Punkte zu hinterfragen:

–          Wo auch immer Menschen zusammenleben und –arbeiten, gibt es
Interessenkonflikte, die mühsam gelöst werden müssen; in jeder Familie, in
Belegschaft und Firma, bei Interessens- und Wirtschaftsverbänden und auf
allen politischen Ebenen bis hinauf zur Weltpolitik.

Nur irgendein „Bilderberg“- oder sonst wie gearteter „Welt- Stammtisch“ soll
es hinkriegen, in völliger Einigkeit und über Jahre hinweg, verdeckt und
verschwiegen zu agieren, und mittels inszenierter Corona- Pandemie eine
„neue Weltordnung“ aufzubauen und auch in Ihrer Ausgestaltung eine
gemeinsame Linie zu verfolgen?

–          Wer soll zu dieser Clique gehören:  der US- Präsident, der
zugleich mit nichts seine Wiederwahl so gefährdet hat, als durch
Unterschätzen der Corona- Pandemie?

–          Gehört Angela Merkel auch dazu; nur sie, oder auch der Vize-
Kanzler Olaf Scholz und seine möglichen Kontrahenten im BT- Wahlkampf, die
potenziellen Unions- Vorsitzenden?

–          Sitzen womöglich auch die Oppositions- Köpfe Baerbock, Habeck,
Lindner, Bartsch mit am Tisch, dazu die Chefredakteure der großen Medien?

Auch wenn ich keine Beweise bieten kann, dass der „mainstream“ an
tagtäglichen Meldungen im Großen und Ganzen der Wahrheit entspricht   –   

dieses Szenario einer NWO kann ich mir beim besten Willen nicht vorstellen.

Stattdessen glaube ich, dass die Vielfalt und die daraus entstehende
„natürliche“ Konkurrenz

–          zwischen Robert-Koch-Institut und Johns-Hopkins-Universität

–          zwischen staatl. und privaten Sendern, Tages- und Wochen-
Zeitungen

–          zwischen Landes- und Bundesregierungen sowie deren jeweiliger
Opposition

zwar nicht die 100-prozentige, aber die bestmögliche objektive Betrachtung
der Vorkommnisse sicherstellt.

Meldungen werden dadurch  –  da bin ich mir sicher  –  besser auf
Wahrheitsgehalt kontrolliert, als etwa im ziemlich undurchsichtigen
Internet.

Meine 2. Bitte lautet deshalb, bevor man sich leichtfertig einer solchen
„Theorie“ anschließt, vermeintliche „Fakten“ aus youtube, screenshots etc.
genau zu hinterfragen.

In verschiedenen Kontakten der letzten Monate konnte ich solche „Fakten“ zum
Teil mit wenig Rechercheaufwand entkräften.

Empfehlen möchte ich abschließend die Homepage der Landeszentrale für
politische Bildung und deren Hintergrundinfos zum Thema:

https://www.lpb-bw.de/verschwoerungstheorien#c45523

Wichtig für die ganze Gesellschaft ist und bleibt, im Gespräch zu bleiben,
auch wenn es je nach Sichtweise anstrengend wird.

Meine Antwort an alle nationalen, rechtspopulistischen bis hin zu
faschistischen und antisemitischen Tendenzen kommt im Übrigen bewusst
separat in den nächsten Wochen. 

Soweit für heute.