Liebe Rundbrief- Leserinnen und -Leser,
Am vergangenen Wochenende besuchte ich die Jahrestagung des Sonnenhausinstituts, einem Verein aus Planern, Haustechnikern und Handwerkern – auch manch begeisterter Häusles- Bauer/ bzw. -Sanierer ist
Mitglied.
Das Kernziel dabei: einen möglichst großen solaren Anteil an der Gebäude- Energieversorgung zu erreichen und diese Technik zu etablieren und weiterzuentwickeln,
nähere Infos für Interessierte siehe unter www.sonnenhaus-Institut.de .
Egal, ob aus rein wirtschaftlicher Kosten-/ Nutzen- Betrachtung heraus,
oder aus ökologisch- volkswirtschaftlichen Erwägungen:
die Frage,
zeitgemäß ein Haus mit Energie zu versorgen, ist umstrittener denn je.
Dies betrifft auch die „Sonnen- Anbeter“ unter den Gebäude- Experten.
Wärmepumpe und Photovoltaik oder großflächige Solarthermie und ein hoch effizienter wassergeführter Ofen stehen sich als Konzepte gegenüber, mit allerlei Varianten und Mischformen.
Am Samstag waren zunächst die Wissenschaftler dran, mit allerlei Studien, Monitorings und Simulationen. Leider mit unklaren und schwer verständlichen Ergebnissen, was bei den alten Hasen unter den Praktikern für Unmut sorgte.
Wohltuend dann der Schweizer Solarpionier Josef Jenni mit einem klaren Statement ( => „Strom ist zu schade für’s Heizen, den brauchen erst Mal wir für die Mobilität“)
und mit konkreten umgesetzten Beispielen.
Mein vereinfachtes Fazit der Diskussion:
- Die eine Patentlösung von der Stange gibt es einfach nicht, schon deshalb, weil die Photovoltaik ja auch noch Haushaltsstrom und gegebenenfalls Elektromobilität mit ins Spiel bringt. Auch Lage und Ausrichtung, Dachneigung und Nachbarbebauung des Gebäudes spielen eine entscheidende Rolle.
- Ja, es gibt überzeugende Konzepte mit bis zu 100% solarer Deckung und/ oder rein regenerative Energiekonzepte.
- In der Regel muss man eine höhere Investition in Kauf nehmen, um dann aber einen sehr günstigen und relativ Weltmarktunabhängigen Heizbetrieb zu haben.
Dass diese Konzepte trotzdem nicht nur für Finanzkräftige möglich sind, zeigt die diesjährige Verleihung des „Deutschen Solarpreises“ an das Vorstandsmitglied des Sonnenhausinstituts, Timo Leukefeld.
Der sächsische Solarpionier und Professor (Freiberg) heimste die Lorbeeren gemeinsam mit einer Wohnungsbaugesellschaft in der Kategorie „Solare Architektur und Stadtentwicklung“ ein, und zwar für ein Sonnenhaus mit Pauschalmiete und Energie-Flatrate. Ob es gleich eine Flatrate sein muss, kann man sich drüber streiten, aber dass langfristig wirksamer Sozialwohnungsbau vor allem auch niedrige Wohn- Nebenkosten braucht, liegt auf der Hand.
Soweit für heute,
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