30 Zeilen,…Hintergrundinfos zu meinen agrarpolitischen Forderungen an den Kreisbauernverband … (26.2.2016)

im Leserbrief dieser Woche:

Den gesamten Leserbrief habe ich nochmal als PDF angehängt. Erfreulicherweise wurde er ungekürzt abgedruckt.

Zwei Punkte hatte ich den Verantwortlichen des Bauernverbandes darin entgegnet:

  1. Wer unverändert Lebensmittel in aller Welt verkaufen will, der braucht sich nicht zu wundern, wenn eine Preiskrise auf die andere folgt. An dieser Weltmarkt- Fixierung zweifeln längst auch viele Landwirte und andere Bauern-Verbände. Auch der Weltagrarbericht empfiehlt eine regionale Ausrichtung, insbesondere um eine familienbetriebene Landwirtschaft zu erhalten.

Die Milch ist nach wie vor topaktuell und das prägnanteste Beispiel. Die Grünen Europa- bzw. Bundestagsabgeordneten Maria Heubuch und Friedrich Ostendorff haben erst letzte Woche noch einmal dafür geworben, den Milchbauern finanzielle Anreize zur Mengenreduzierung zu geben, anstatt ihnen nur Liquiditätshilfen als kurzfristige Maßnahme zu gewähren. Der französische Agrarminister hatte in diese Richtung Vorschläge gemacht, die sein deutscher Amtskollege leider abgelehnt hat. Auch die Molkereien seien in dieser Hinsicht gefordert, das Bonusprogramm der Friesland Campina Molkerei zeige, dass dies umsetzbar sei.

Interessant ist auch, dass einige Vertreter des Bundes Deutscher Milchviehhalter eine kleine Protestaktion gegen die Diskussionsverweigerung machten, in dem sie am Ende der Veranstaltung eine lebendiges Ferkel in den Saal trugen und drohten, im wahrsten Sinne des Wortes, „die Sau rauszulassen.“  Der SchwaBo berichtete gar nicht darüber. In der SüdwestPresse Horb war es sogar in der Schlagzeile, siehe auch dies im png- Anhang.

  • Anstatt jahrelang über das Grünlandumbruchverbot zu lamentieren, würde ich mir wünschen, dass man sich den großen Aufgaben der Zukunft stellt. Denn beim Klimaschutz brauchen wir dringend die Kompetenz der Bauern, insbesondere bei der CO2- Speicherung  in den Agrar- Böden. Dabei sind bestehende Wiesenflächen nun mal von immens hohem Wert.

Dazu verweise ich auf unseren Referenten von vor einigen Wochen, den langjährigen Energiepolitischen Sprecher der GRÜNEN im Bundestag. Nur als ein Beispiel dafür schreibt er in einem seiner Rundbriefe (Jan. 2015, siehe unter  http://www.hans-josef-fell.de/  ) unter anderem:   „Auf degradierten und ariden Flächen könnten große Mengen von Biokraftstoffen erzeugt werden. Auf diesen Flächen können mit Wiederbegrünungen dank der neu wachsenden Pflanzen und neuen Bodenlebewesen erhebliche Mengen Kohlendioxid der Atmosphäre entzogen werden. Gleichzeitig ersetzen Biokraftstoffe das besonders umweltschädliche Erdöl. In meinem Buch „Globale Abkühlung“ habe ich längst diese Vorschläge unterbreitet.“  Er kritisiert dabei nicht nur die ablehnenden Mehrheiten in den Parlamenten, sondern auch die Naturschutzverbände ob deren pauschaler Ablehnung bei Biokraftstoffen. Bei richtigen Anbaumethoden auf den richtigen Flächen könnte man weltweit, aber explizit auch in Europa 2 Fliegen mit einer Klappe schlagen. Benzin und Diesel in erheblichen Anteilen ersetzen und gleichzeitig CO2 im Boden binden.

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